4 Schritte, wie Du starke Verbindungen aufbaust

Wann war Deine letzte Zeitreise? Was? Du hast keine Zeitmaschine? Doch, klar, die hast Du! Sie sitzt zwischen Deinen Ohren. Die aktivieren wir jetzt und machen einen kleinen Ausflug, denn da steckt das Geheimnis einer starken Verbindung. 

Lass uns in Gedanken zurückgehen in Deine ersten Schultage. Vielleicht erinnerst Du Dich sogar an die ersten Augenblicke im Kindergarten. Weißt Du noch, wer damals Deine Kameraden waren?

Nun springen wir zehn Jahre weiter. Welche Menschen haben Dich damals umgeben? Wer war mit Dir im Pausenhof? Du darfst gerne mit Deinen Gedanken abdriften. Lass Dich von ihnen zurück in die Momente tragen, die Dir ganz spontan einfallen.

Bist Du zurück hier im Text? Klasse! Jetzt feiern wir Deinen achtzehnten Geburtstag. Erinnerst Du Dich noch daran, wie Du diesen Moment gefeiert hast? Wer war da? Wer hat Dich an diesem besonderen Tag umgeben? Hattest Du einen Freund oder eine Freundin? Ist vielleicht noch heute einer von diesen Menschen in Deinem alltäglichen Umfeld?

Warum ich diese Reise mit Dir mache? Weil sie Dich sehr nah zu Dir selbst führt. Ob Du damals drei Jahre alt warst oder achtzehn – Du hast in jedem Alter Verbindungen zu anderen Menschen aufgebaut und Erlebnisse mit ihnen geteilt. Ganz natürlich.

Doch wenn ich heute auf Events in den Austausch gehe, kommt immer wieder diese Frage auf: „Christian, wie baue ich richtig starke Verbindungen zu anderen Menschen auf?“. Diese Frage hat lange in mir gearbeitet, bis ich den Einfluss der modernen Welt erkannt habe.

Die heutige Technik bietet uns eine riesige Bandbreite an Möglichkeiten, um uns mit anderen Menschen zu verbinden. Ich schätze, Du bist noch nicht mit Smartphone in der Tasche in die Schule gegangen, oder? Das ist heute anders. Obwohl wir ständig in Kontakt stehen, vermissen viele Menschen die richtig tiefen Verbindungen.

Wann bist Du zuletzt einem Menschen begegnet, bei dem Du den Eindruck hattest: „Wow, der hat eine Präsenz! Der ist voll bei mir, wenn er mit mir redet und strahlt eine ganz besondere Ruhe aus“? Diese Fähigkeit ist selten geworden und doch sehr gefragt, denn zwischen zwei Menschen kann eine sehr starke Energie entstehen.

In diesem Beitrag dreht sich alles um Deine Fähigkeit, wahre Verbindungen zu anderen Menschen aufzubauen. Dabei geht es mir vor allem um die Qualität der Beziehungen, nicht um die Quantität. Du kannst hunderte Menschen in Deinem Leben haben und Dich dennoch einsam und alleine fühlen. Wie also erreichst Du diese Qualität? Folge mir auf eine spannende Reise in die vier Schritte hinter die Kulissen des Beziehungsaufbaus.

1. Die Verbindung zu anderen beginnt bei Dir selbst

Bevor Du eine Verbindung zu anderen Menschen aufbauen kannst, solltest Du erst einmal eine Verbindung zu Dir selbst schaffen. Denn alles beginnt bei Dir. Wenn Du nicht in Kontakt mit Dir selber bist, wirst Du auch nicht in Kontakt mit anderen kommen. Für mich ist beides untrennbar miteinander verbunden.

Die Logik dahinter ist einfach: Wie eine Blume erst ihre Wurzeln schlagen muss, bevor sie ihre Blüten mit anderen teilen kann, so darfst auch du Dich erst selbst erkennen, bevor Du Dich anderen zeigst.

Selbstbewusstsein und Selbstliebe sind der Schlüssel dazu. Das bedeutet keinesfalls, dass Du selbstverliebt sein sollst. Mach Dir vielmehr selbst bewusst, wer Du bist, wofür Du im Leben stehst und was Du in der Welt bewirken willst. Entdecke Deine Werte und die prägenden Erfahrungen, die Dich ausmachen. Dich selbst lieben, das bedeutet in diesem Kontext, dass Du all Deine Facetten als Teil von Dir wahrnimmst und annimmst – Deine hellen und auch Deine dunklen Seiten – ohne Dich klein zu machen, Dich minderwertig oder ungenügend zu fühlen. Schließlich tragen alle Facetten von Dir zu dem bei, was Du heute bist.

Der ein oder andere mag nun sagen: „Aber Christian, heute sagt mir doch jeder, dass ich bei anderen anfangen soll. Wenn ich ihnen Mehrwert biete, dann kommt doch die Erfüllung von alleine auch zu mir.“ Da ist natürlich etwas dran. Doch nach meiner Erfahrung kannst Du am besten für andere wirken und da sein, wenn Du Dich selbst und Dein volles Potenzial kennst. Dann kannst Du auch automatisch viel mehr für andere Menschen geben.

Im ersten Schritt geht es also darum, dass Du Dich selbst anerkennst und lieben lernst. Im Grunde ist das sehr einfach. Du beginnst damit, Dir die Zeit und auch die Ruhe für Dich selbst zu nehmen, in Dich hineinzuhorchen und in Verbindung zu Dir selber zu gehen. In dem Moment, wo Du in Verbindung mit Dir selber bist, hast Du auch wieder die Möglichkeit, Verbindungen zu anderen Menschen aufzubauen und kannst dabei aus Deinem vollen Sein schöpfen. Hast Du Dein Innen erkannt, kannst Du Deinen Blick auf das Außen richten.

2. Reduzier Deinen Stress

Kennst Du das? In sehr stressigen Momenten fällt es Dir schwer, die Verbindung zu Dir selbst zu halten und erst recht zu anderen Menschen.

Mir haben solche Situationen früher viel Kummer bereitet. Ich hatte viel zu tun, verstreute meine Aufmerksamkeit über mehrere Themen zugleich und hatte so nur wenig Kapazitäten frei für die Menschen, die mir nahestanden und mit ihren Anliegen zu mir kamen.

Das klassische Muster dahinter: Ich war leicht reizbar und hörte nur mit einem Ohr zu. Um möglichst schnell zu meinen Themen zurückzukommen, lieferte ich nur kurze Antworten und manchmal rutschte mir selbst die ein oder andere verletzende Bemerkung raus. Ich wollte alles möglichst schnell regeln, ohne wirklich da zu sein und hin zu hören. Von tiefen Verbindungen keine Spur!

Erst nach einiger Zeit wurde mir klar, dass mein Stresslevel nicht nur die Kommunikation mit meinem Umfeld angriff, sondern auch noch die Verbindungen zu den Menschen, die mir am Herzen lagen. Also beschloss ich, daran zu arbeiten.

Was sind die Faktoren, die Dich stressen? Stress entsteht besonders dann, wenn Du Dinge tust, die Du nicht möchtest, hinter denen Du nicht stehst, die einfach nicht zu Dir und Deinen Werten passen. In solchen Situationen agierst Du gegen Deinen Willen oder bis nicht ehrlich mit Dir selbst. Heruntergebrochen sind das vor allem solche Momente, in denen Deine Integrität leidet.

Was mir geholfen hat, mein Stresslevel zu reduzieren? Bewusste Auszeiten für mich selbst. Mein Rat an Dich: Schaffe Dir Freiräume, um Energie zu tanken und wieder einen klaren Blick zu bekommen. Mir gelingt das besonders gut mithilfe von Sporteinheiten oder Meditationen. Momente, in denen ich ganz mit mir und meinem Körper bin.

Du bekommst einen klaren Durchblick, ein Bewusstsein für Dein inneres Wohlbefinden und Du merkst mit der Zeit intuitiv, wann Du die Verbindung zu Dir selbst besonders schützen und sie wieder aufbauen musst.

3. Hör auf, unbedingt zu wollen

Ja, Du hast richtig gelesen: Hör auf, die Dinge unbedingt zu wollen.

Ich verstehe, dass das für den ein oder anderen paradox klingt. Doch kennst Du diese Momente nicht auch aus Deinem eigenen Leben? Du verfolgst hartnäckig ein Ziel und investierst all Deine Kraft, doch es entwickelt sich nicht so, wie Du es Dir vorstellst. Irgendwann nimmst den Druck raus, lässt los, lässt locker, und plötzlich lösen sich die Probleme von ganz alleine.

In diesem Zustand ziehst Du Dinge an und siehst Lösungen, die Du vorher nicht erkannt hast, weil Du zu verkrampft warst.

Nicht immer bedeutet mehr Energieeinsatz auch bessere Resultate. Trau Dich also, loszulassen, wenn Du Dich am liebsten festklammern würdest. Lass Dinge gehen, die Du absolut in Deinem Leben haben willst. Mach Dir klar, was Du erreichen willst und gib den Dingen eine Chance, sich zu entfalten.

Fällt Dir das schwer, kann körperliche Aktivität Dir helfen, Dich aus schwierigen Momenten zu lösen und Deine Aufmerksamkeit zurück in den Moment zu bringen. Du kannst auch meditieren oder auch Atemübungen machen. Stell Dir vor, wie Du mit jedem Ausatmen mehr und mehr von Deinem Thema loslässt und Dich tiefer entspannst.

Hast Du den Eindruck, dass dieses Vorgehen konträr zu Deinen Zielen steht? Paradoxerweise wird es meist schwieriger, ein Ziel zu erreichen, wenn Du Dich zu sehr darauf verkrampfst. Stattdessen darfst Du Dir einmal klar machen, wo Du hin willst, und es dann einfach geschehen lassen.

Ich lade Dich ein, Dich eine Zeitlang selbst zu beobachten und bewusst erste Erfahrungen mit dem Loslassen zu sammeln. Erzähl mir gerne in den Kommentaren von Deinen Resultaten. Ich freue mich über den Austausch mit Dir.

4. Nimm Deine Maske ab

Wenn etwas schwierig oder unangenehm wird, dann verstecken wir uns gerne hinter einer Hülle, die wir nicht sind. Wenn Du mir nicht erst seit heute folgst, dann kennst meinen Rat in diesen Situationen: Nimm Deine Maske ab! Lass Deine Hüllen und Deine Schutzpanzer fallen. Das klingt auf Anhieb so, als wäre das eine einmalige Aktion, doch Masken drängen sich heute ständig und von allen Seiten immer wieder aufs Neue auf.

Unsere Umwelt und besonders die Medien wirken ständig auf uns ein, impfen uns mit Bedürfnissen und beschallen uns mit begehrenswerten Erfolgsgeschichten anderer. Ohne dass wir es merken, zwingen sie uns immer wieder in den Vergleich mit anderen. Insbesondere die Werbung weckt still und heimlich Wünsche in uns, etwas zu besitzen oder jemand zu sein, der wir eigentlich gar nicht sein wollen. Wir versuchen, den Erwartungen anderer gerecht zu werden und verlieren uns dabei selbst aus dem Blick.

Es bringt nichts, wenn Du Dinge tust oder Dinge sagst, nur weil sie jemand anders von Dir erwartet. Wenn Du Dinge aussprichst, die sich für Dich nicht echt und richtig anfühlen, dann nagt das an Dir und wirkt wie ein Keil, den Du zwischen Dich und Dein wahres Selbst treibst. Kurzfristig mag es sich anfühlen, als würdest Du Deinem Ziel näher kommen, doch mittelfristig kann das ein böses Erwachen geben.

Du richtest dann nämlich Dein Leben nach dem aus, was Du im Außen findest und was andere für gut und richtig halten. Achte darauf, die Verbindung zu Dir selbst nicht zu verlieren. Ansonsten läufst Du Gefahr, später zu erkennen, dass Du einen Weg gegangen bist, den andere für Dich wollten. Dein Herz hat versucht, Dir einen anderen Weg zu weisen, doch die Stimmen im Außen waren so laut, dass Du Deine innere Stimme nicht gehört hast.

Trau Dich, Du selbst zu sein. Sei authentisch und zeig Dich, wenn Du echte Beziehungen aufbauen willst. Werde Dir selbst gerecht, nicht den Erwartungen anderer. Gib Deinem Gegenüber die Möglichkeit, Dich zu erkennen, wie Du wirklich bist. Lässt Du Deine Maske fallen, gibst Du anderen Menschen die Chance, Dich wirklich zu sehen. Gleichzeitig strahlst Du mit dieser Verletzbarkeit ein großes Vertrauen und eine immense Stärke aus.

Fazit

Wenn Du diese vier Schritte zu hundert Prozent befolgst, dann wirst Du ganz von alleine Menschen in Dein Leben ziehen, mit denen Du tiefe Beziehungen aufbauen kannst.

Stehst Du zu Dir selbst, bist Du gelassen und voll im Moment, dann entfaltest Du eine Ausstrahlung, die anziehend auf andere Menschen wirkt. Sie fühlen sich in Deiner Gegenwart wohl, denn sie spüren, dass Du echt bist und dass Du mit dieser Nähe, Ehrlichkeit und Verletzbarkeit etwas ganz Besonderes mit ihnen teilst.

Diese Art, Dich rauszuziehen und mit Abstand auf Dein Leben zu blicken, ist ein große Bereicherung für Deine Beziehung und Dein Leben überhaupt. Auch das Buch „Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ zeigt, dass die echten Beziehungen in unserem Leben rückblickend die größten Geschenke überhaupt sind.

Selbst wenn Dir alles genommen wird, Dein Erfolg, Dein Status, die materiellen Dinge – echte Beziehungen, die Du in Deinem Leben aufbaust, sind die Quelle aus denen das meiste Glück in Dein Leben kommt. Ist es nicht ein wunderbares Geschenk, das heute schon zu wissen und Verbindungen zu anderen Menschen von nun an viel bewusster erleben zu können?